Neue statistische Daten zeigen, dass Spaniens Wirtschaft in den vergangenen zwei Jahren mit einer jährlichen Rate von mehr als drei Prozent gewachsen ist. Damit hat die spanische Wirtschaft alle Prognosen übertroffen. Analysten gingen von einem geringeren Wachstum aus. Dies ist ein nachhaltiges und atemberaubendes Comeback für ein Land, dass erst vier Jahre zuvor wirtschaftlich in die Knie gezwungen wurde. Zu diesem Zeitpunkt mussten die spanischen Banken gerettet werden, nachdem der nationale Immobilien-Markt schlagartig zusammengebrochen war.
Im ersten Quartal 2017 kann Spanien ein Bruttoinlandsprodukt-Wachstum von 0,7 Prozent verzeichnen. Diese Entwicklung ist zwar etwas geringer als die der sechs zurückliegenden Quartale, aber immer noch als sehr positiv anzusehen. Das Wachstum wird nun zunehmend nachhaltig. Es zeigt sich, dass Spaniens Wirtschaft nun drei Jahre in Folge gewachsen ist. Somit konnten bereits achtzig Prozent der Verluste aus dem Krisen-Jahr kompensiert werden. Analysten gehen davon aus, dass Spaniens Wirtschaft in diesem Jahr auf das Niveau vor der Krise zurückkehren wird. Dieser Zustand soll ab Mitte des Jahres erreicht werden.
Im vergangenen Jahr konnte die Wirtschaft auf Grund des niedrigen Öl-Preises, der sehr guten Zahlen aus der Tourismusbranche und der schwachen Stellung des Euros gegenüber dem Dollar die hohe Wachstumsrate halten. Des Weiteren beeinflusste die Leitzins-Politik der europäischen Zentralbank die Wirtschaftslage in Spanien positiv. Durch den niedrigen Leitzins war es für Leute die Hypotheken mit einem variablen Zins aufnehmen, leichter, die Schulden zu begleichen.
Zur gleichen Zeit entschied sich die spanische Regierung nicht dafür das Staats-Defizit zu verringern, sondern die Ausgaben zu erhöhen. Ferner wurden die Steuern gesenkt. Durch die Maßnahmen konnte die Arbeitslosenquote deutlich gesenkt werden. Dies ermöglichte im Umkehrschluss, dass die Wirtschaft mehr als prognostiziert wuchs.
Der Sommer steht kurz bevor und die spanische Tourismusbranche bereitet sich auf den Ansturm der Urlauber vor
Im letzten Jahr konnte der Tourismus in Spanien einen deutlichen Zuwachs von elf Prozent allein in den ersten sieben Monaten verzeichnen. Diese Entwicklung geht darauf zurück, dass die anderen Mittelmeer-Staaten sich zunehmender terroristischer Aktivitäten gegenübersehen. Der Anstieg der Touristen-Zahl ist wiederum mit einem Zuwachs der Beschäftigten in der Tourismusbranche verbunden. Nachdem die Arbeitslosenquote im Jahr 2013 auf über dreizehn Prozent gestiegen war, ist sie aktuell auf einem Niveau von weniger als zwanzig Prozent. Die geschaffenen Jobs in der Tourismusbranche ermöglichen es auch weniger qualifizierten Arbeitnehmern eine Beschäftigung zu finden. Es wird davon ausgegangen, dass der Zuwachs im Tourismus für einen Prozent-Punkt des Wachstums des Bruttoinlandproduktes verantwortlich ist. Analysten prognostizieren Spanien auch in diesem Jahr ein deutliches Wachstum der Tourismusbranche. Vor allem große Städte wie Barcelona und Madrid können von der Entwicklung profitieren. Auch die Börsenwerte erleben interessante Entwicklungen. Informationen finden Sie beispielsweise hier.
Spanier sind in Kauf-Laune
Die wirtschaftlich gute Lage hat zur Folge, dass Spanier mehr gewillt sind ihr Geld für Konsumgüter auszugeben. Diese Entwicklung wird zudem durch die sinkende Arbeitslosenquote beflügelt, obwohl die Löhne nur geringfügig wachsen. Dies lässt sich durch den geringen Öl-Preis begründen. Ferner sind mehr Menschen bereit dazu eine Hypothek auf Grund der niedrigen Zinssätze aufzunehmen. Die spanische Hypotheken-Verband berichtet, dass in der ersten Hälfte des Jahres 2016 vierundzwanzig Prozent mehr Hypotheken aufgenommen wurden, als im gleichen Zeitraum ein Jahr zuvor.
(Bilderquelle: Pixabay.com – CC0 Public Domain)